Eingebettet in die malerische Kulisse der Salzkammergut Berge, bietet der SW-Grat des Traunsteins eine luftige und herausfordernde Kletterei, die das Herz jedes Kletterers höher schlagen lässt. Beim Blick von Traunkirchen am gegenüberliegenden Seeufer aus erhebt sich der Grat majestätisch, ähnlich der geschliffenen Schneide eines Schwertes, und verspricht ein unvergleichliches Erlebnis hoch über dem glitzernden Traunsee.

Historische Bedeutung

Die Geschichte des SW-Grates ist eng verbunden mit der Kletterlegende Max Kienesberger, dem legendären Hüttenwirt am Traunstein, dessen Namen wohl für immer mit einer rekordverdächtigen vierstelligen Zahl von Besteigungen verbunden sein wird. Im August 1924 wagte er sich erstmals auf den exponierten Grat, ein Abenteuer, das bis heute heimische Kletterer anzieht. Seitdem hat sich am Traunstein vieles verändert, doch die Faszination für diesen Grat ist unverändert geblieben.

Zustieg über den landschaftlich schönen Naturfreundesteig

Im Mittelteil des Gmundnerweges

Durch den Saharastaub zum SW-Grat

Die Route im Detail

Ein kurzer Abstecher durch das charmante Gmunden führte uns zum viel diskutierten, teuersten Parkplatz Österreichs. Die Parkgebühr von 25 Euro für 24 Stunden erwarteten wir zwar, dennoch empfinde ich soetwas als ein Ärgernis. Glücklicherweise wird diese erst zwei Tage später ab dem 1. April für die Besucher fällig. Offensichtlich befindet sich die Stadtgemeinde Gmunden in einem anhaltenden Streit mit Alpinen Vereinen und Lokalwirten. Diese kuriose Situation beleuchtet die Konflikte zwischen Gemeindeinteressen und der Bergsportgemeinschaft.

Trotz solcher Widrigkeiten verblassten diese Sorgen schnell beim Gedanken an die bevorstehende Klettertour. Der Grat war weniger überlaufen als erwartet, was den Genuss erheblich steigerte. Über den Gmundnerweg näherten wir uns dem Grat, dessen Schwierigkeiten denen am SW-Grat ähneln. Wohingegen der Grat deutlich exponierter ist. In Kombination bietet die Tour mit einer Schwierigkeit von III+ und einer Wandhöhe von 350 Metern eine extrem ausgesetzte Route mit atemberaubenden Blicken auf den Traunsee.

Am Ausstieg bot sich uns ein magischer Moment, als die Sonne kurz durch den Saharastaub brach und die Landschaft mystisch erleuchtete. Danach folgten wir den Steigspuren bis wir „Am Südwestgrat“ (970m) wieder auf den Naturfreundesteig trafen. Über diesen Pfad kehrten wir zum Auto zurück.

Hard Facts

  • Gebirge: Salzkammergut Berge
  • Route: SW-Grat und Gmundnerweg
  • Schwierigkeit: III+
  • Wandhöhe: 350m
  • Erstbegeher:
          • M. Huemer, M. Kienesberger 1924
          • Ernst und Franz Brunthaller 1996 (Gmundnerweg)

Tipps und Infos

  • Material: 50m Einfachseil, 5 Exen
  • Führerliteratur:
  • Verlängerbare Expresssets verwenden
  • Abgesichert ist die Route ausreichend mit Bohr und Schlaghaken (ggf. ein kleines Sortiment Klemmgeräte verwenden)
  • Von April bis Oktober sind am Umkehrplatz von 00:00 bis 24:00 Uhr Parkgebühren zu entrichten: 5h 10€, 24h 25€, 48h 50€.

Fazit

  • Ein traumhaft schöner Grat
  • Lohnende Tiefblicke auf den Traunsee