Der Zukunftsweiser auf der Hohen Wand ist eine 2008 durch Thomas Behm eingerichtete direkte Variante zur unmittelbaren Sonnenuhrwand. Die Route selbst besticht dabei durch schönen Henkelfels in anhaltenden Schwierigkeiten. Schlüsselstelle bildet der rote Riss, der durch unzählige Begehungen (hier laufen mehrere Routen zusammen) bereits spiegelglatt poliert ist.

Einstiegsseillänge Walkürenritt

Die 2.SL des Walkürenritts mündet in den Zukunftsweiser

Hohe Wand – Zukunftsweiser

Für uns Kletterer am Ostrand der Alpen ist die Hohe Wand etwas ganz besonderes. Von urigem Bruch bis hin zum Qualitätsfels findet man hier so gut wie alles, was die unterschiedlichen Vorlieben der Kletterei anbelangt. Wobei man sagen muss, dass der “gute” Fels eindeutig überwiegt. Von dem üppigen Routenangebot, klettert man den Zukunftsweiser immer wieder einmal gerne. Dem sympathischen Vollblutkletterer Florian Thamer hat die Route einst sogar derartig gut gefallen, dass er sie bei seinem “Projekt Zukunftsweiser” 10 Mal hintereinander geklettert ist.

Als passende Einstiegslängen empfehlen sich die ersten beiden Längen des Walkürenritts. Diese fügen sich von der Art der Kletterei gut zum Rest der Tour. Die Route selbst besteht großteils aus henkeliger Wandkletterei. Da es sich bei diesem Abschnitt der Hohen Wand um eine SO-Wand handelt, ist es vor allem an sonnigen, heißen Sommertagen ratsam erst am späteren Nachmittag los zu klettern. Das Ambiente in der Sonnenuhrwand zu klettern ist immer etwas ganz besonderes, ist sie doch das Herzstück des 8km langen Karstplateaus der Hohen Wand.

Hohe Wand – Zukunftsweiser 3.SL

Ende der 4. SL

Schöner Henkelfels

Hat man die knifflige Querung des Walkürenritts gemeistert, folgen 2,5 wunderschöne Längen mit traumhaften Henkelfels. Einzig der Start in die 3. Seillänge ist anfangs leicht brüchig, was aber bei weitem nicht störend ist. Nach 4 Seillängen bezieht man dann den Stand unter der Schlüsselseillänge. Von unten betrachtet wirkt der rote Riss durchwegs freundlich, doch die zahlreichen Begehungen haben ihre Spuren hinterlassen. Schon der Start in diese Seillänge ist auf Grund der polierten Tritte nicht gerade angenehm. Im Riss selbst wird es nicht besser. Sobald man jedoch den Postkastlschlitz erst mal in der Hand hat, sind die Mühen bereits wieder vergessen und über eine kurze kräftige Stelle ist der vorletzte Stand erreicht. Wir entscheiden uns heute für den Weg des geringsten Widerstandes und klettern direkt in der Mitte des viel diskutierten Eisengestells aus der Tour.

Schöne Züge gegen Ende der 4. SL

Hard Facts:

  • Gebirge: Gutensteiner Alpen / Hohe Wand
  • Route: Zukunftsweiser
  • Schwierigkeit: VII+
  • Wandhöhe: 200m
  • Erstbegeher: Thomas Behm 2008

Tipps und Infos:

  • Material: 50m Einfachseil, 12 Expressschlingen davon 4 verlängerbar
  • Führerliteratur:
    • Führer auf die Hohe Wand “Auf Wildenauers Spuren 2” – Thomas Behm
    • Sportklettern Hohe Wand – Thomas Behm
    • Genusskletteratlas Österreich Ost – Kurt Schall und Thomas Behm
    • Tourenbeschreibung
  • Samstag, Sonn- und Feiertag wird auf der Hohen Wand eine Maut eingehoben
  • Dazu passender Einstieg über die beiden Einstiegslängen des Walkürenritts (VI+/VII-)

Fazit

  • Eine steile Henkeltour mit schöner direkter Linienführung
  • Die speckige Schlüsselstelle ist äußerst kraftraubend